ESF-Projekt Anker an der Regelschule Weimar-Schöndorf
Das Projekt Anker gibt es seit dem Schuljahr 2021/2022 und hat das Ziel, die Zahl der Schulabgänger_innen ohne Abschluss an der Regelschule Weimar-Schöndorf zu senken. Dazu bieten wir drei Einzelprojekte, die sich vorrangig an Schüler_innen der 7. - 9. Klassenstufe und das pädagogische Personal der Schule richten:
Im Einzelprojekt "Insel", welches an vier Tagen pro Woche in der Schule stattfindet, unterstützen wir die Schüler_innen im Unterricht. Außerdem fördern wir Schüler_innen bei Bedarf zeitweise unterrichtsnah in Kleingruppen in einer reizarmen Umgebung, üben dort beispielsweise das Verstehen von Aufgabenstellungen, führen klärende Gespräche oder erarbeiten gemeinsam Ziele und individuelle Handlungsstrategien für einen erfolgreichen Unterrichtsbesuch. Gleichzeitig beobachten wir den Unterricht, nehmen herausfordernde Situationen wahr, reflektieren diese im Anschluss mit den Fachlehrer_innen und bieten Angebote zur Unterstützung für künftige Unterrichtssequenzen. Außerdem fördern wir die Schüler_innen individuell, unterstützen beim Erkennen eigener Ressourcen und Stärken und ermöglichen Selbstwirksamkeitserfahrungen.
Im Einzelprojekt "Hafen" geht es um die Reintegration von schulabsenten Jugendlichen in den Unterricht. Gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin führen wir Gespräche mit dem_r Schüler_in und seinem_ihrem Umfeld, um danach, in enger Absprache mit der Schulleitung, eine individuelle Lösungsstrategie mit dem Ziel der regulären Teilnahme am Unterricht zu erarbeiten. Wir gestalten den phasenweisen Reintegrationsprozess und begleiten den_die Jugendliche_n auf dem Weg zurück in den Unterricht. Das Angebot findet im 1:1-Setting oder in einer Kleingruppe statt. In diesem Prozess werden praxisorientierte Lernangebote gemacht sowie persönliche Herausforderungen des aktuellen Schulbesuchs bearbeitet.
Das Einzelprojekt "Segel setzen" richtet sich vor allem an die pädagogischen Fachkräfte der Schule und findet an vier Tagen pro Woche statt. Ziel ist es, eine ressourcenorientierte Feedbackkultur als pädagogische Haltung gegenüber schulverweigernden Verhaltensweisen aufzubauen und diesen Entwicklungsprozess zu begleiten. Dies geschieht unter anderem in drei bis fünf Workshop-Veranstaltungen über das Schuljahr verteilt. Ebenfalls geben wir im Schulalltag regelmäßig Impulse, die auf Unterrichtsbeobachtungen beruhen, führen Reflexionsgespräche mit den Lehrer_innen und bieten regelmäßig kollegiale Fallberatungen an. Durch die Präsentation und regelmäßige Reflexion der Arbeitsweise des Projekts mit den Lehrkräften, aber auch durch den Einsatz von Expert_innen wird die Schule kontinuierlich für die Besonderheiten der Zielgruppe sensibilisiert. Außerdem erfassen wir gemeinsam mit der Schulsozialarbeit die Kooperationspartner_innen der Schule und stellen sie in einer Netzwerkübersicht dar, welche dem Schulpersonal kontinuierlich als Unterstützung für Elterngespräche und individuelle Förderung dient.