Dieses Team ist während ihrer Zeit zahlenmäßig gewachsen, das heißt, es sind zirka 18 neue Dienste in der Gesamtregion dazugekommen. Dankbarkeit erfüllt Schmerbauch auch gegenüber dem Caritasverband für das Bistum Erfurt. Sie nennt u.a. die ehemaligen Verantwortungsträger, die sie damals in ihr Amt einführten. "Sie haben mir zugetraut, die Aufgaben als Leiterin zu bewältigen, obwohl ich direkt vom Studium kam", erinnert sie sich. "Ich bin im Eichsfeld geboren, in Mühlhausen bin ich aufgewachsen, lebe seit über zwanzig Jahren in Küllstedt. In Nordhausen habe ich an der Hochschule Sozialmanagement studiert. Ich bin Eichsfelderin, aber fühle mich an allen Standorten der Region zu Hause", begründet sie ihren damaligen Entschluss, sich für die Stelle der Regionalleiterin zu bewerben.
Bild: Caritasdirektorin M. Funk, S. Schmerbauch, Vorstand R. Hahn, Ch. Maschke (v.l.n.r.
Aus einem katholischen Elternhaus stammend war ihr die Tätigkeit der Caritas nicht fremd. Vor großen Herausforderungen zu stehen - damit hatte sie gerechnet, das war ihr bewusst. Doch was diese Herausforderungen ihr abfordern würden, erlebte sie selbstverständlich erst in der jeweiligen konkreten Situation, beispielsweise als 2015 zahlreiche Flüchtlinge nach Deutschland kamen. In den Medien wurde damals der Begriff der Flüchtlingswelle geprägt. Völlig neue Beratungsstellen mit zusätzlichen fachlich geeigneten Kolleginnen und Kollegen galt es so schnell wie möglich zu schaffen, darüber hinaus die Zusammenarbeit mit betreuenden Ehrenamtlichen zu gewährleisten. Dann machte 2020 die Corona-Krise nicht halt vor den "Caritas-Haustüren", forderte vorübergehende Schließungen. Bisher unbekannte Wege mussten beschritten werden, ohne unnötig Zeit verstreichen zu lassen.
Sehr gut angenommen wurde und wird, soweit die technische Ausstattung in Privathaushalten vorhanden ist, die Video-Beratung Hilfe suchender Menschen. Stefanie Schmerbauch erinnert sich: "Die technische Umstellung in den Caritas-Büros war immer ein Thema. Als ich angefangen habe, hat eine Kollegin noch an der Schreibmaschine gesessen." Besonders in den unbekannten Situationen war erst Feierabend, wenn die Arbeit getan war, ohne Blick zur Uhr.
Der Platz an dieser Verabschiedung Spuren hinterlassenen Stelle reicht nicht aus, um auf alle Höhepunkte hinzuweisen. Stellvertretend nennt sie, was ihr immer wichtig war: die Zusammenarbeit in der Liga für Freie Wohlfahrtspflege in Thüringen, die Dekanatsarbeit mit den Pfarreien, die Vernetzung mit anderen Diensten und Einrichtungen, beispielsweise im Eichsfeld und im Unstrut-Hainich-Kreis. Neu eingeführt wurden die Mitgliedertage für Mitglieder, Benefizkonzerte, Spendenaktionen. Hier hebt die Leiterin die große Bücherspendenaktion zur Bistumswallfahrt 2019 hervor, deren Einnahmen für Hilfsprojekte in Peru bestimmt waren. Bei sämtlichen neuen Aufgaben hat sie nie darüber diskutiert, was alles nicht möglich ist. Immer ging es ihr darum, gemeinsam mit ihrem Team die besten Wege für eine Lösung zu finden. Im Rückblick unterstreicht sie: "Was ich selbst über mich und meine Jahre bei der Caritas erzähle, ist nicht so wichtig. Wichtig ist vielmehr, symbolisch positive Fußabdrücke zu hinterlassen bei unseren Klienten, für die Menschen in der Region, die die Dienste der Caritas weiter nutzen.
Christine Bose/ Thomas Müller