Heilbad Heiligenstadt, 25.03.2025. – Der Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V. hat im Sommer 2024 in Heilbad Heiligenstadt das stationäre Caritashospiz Mutter Teresa eröffnet. In kurzer Zeit wurde die Einrichtung auch über die Grenzen des Eichsfeldes bekannt und war vom ersten Tag an gut belegt. Es gibt 13 Plätze. Wöchentlich kommen Einzelbesucher und Gruppen, die sich selbst ein Bild von dem neuen Haus machen möchten.
Tageshospiz als weiterer Baustein ab Sommer 2025
Bereits zur Eröffnung des Caritashospizes Mutter Teresa wurde darüber berichtet, dass es im Erdgeschoss der Einrichtung eine wichtige Ergänzung in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen – ein teilstationäres Tageshospiz – mit 8 Plätzen geben soll. Voraussichtlich im Sommer 2025 kann das Tageshospiz nun eröffnet werden. Das vollstationäre und teilstationäre Angebot wird unter dem Namen Caritas Hospizzentrum Mutter Teresa fortgeführt. Hier werden Menschen in der letzten Lebensphase palliativpflegerisch, palliativmedizinisch und psychosozial versorgt. Träger ist der Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V.
DAS INTERVIEW:
Über das neue und thüringenweit einmalige Angebot – Tageshospiz – sprachen wir mit Monika Funk, Caritasdirektorin im Bistum Erfurt.
Zunächst möchten wir gern wissen, was ein Tageshospiz eigentlich ist?
Bild: Diözesan-Caritasdirektorin und Vorstandvorsitzende Monika Funk© Caritas Bistum Erfurt / R. Gerard
Monika Funk: Ein Tageshospiz ist ein Angebot, um Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Es kann als Einstieg in die Hospiz- und Palliativbetreuung gesehen werden. Bisher gibt es in Thüringen nur die Möglichkeit einer ambulanten oder einer vollstationären Versorgung am Lebensende. Letztgenanntes erfolgt über Hospize oder Palliativstationen. Im Rahmen einer ambulanten Therapie und Begleitung können die Menschen in ihrem gewohnten Umfeld – in ihren eigenen vier Wänden – verbleiben. Das ist für viele Patienten ganz wichtig. Hier gibt es eine Vielzahl von ambulanten Hilfen, die auch die Angehörigen und Familien berücksichtigen und oft ehrenamtlich begleitet werden. Der innovative und neue Ansatz eines Tageshospizes ist die Verbindung vom eigenen Zuhause mit der Gemeinschaft durch entlastenden Tagesstrukturen.
Was heißt das konkret?
Monika Funk: Das Tageshospiz ist ein wichtiger Baustein, um noch individueller auf die Bedürfnisse Schwerstkranker und ihrer Angehörigen eingehen zu können, bevor ein vollstationärer Aufenthalt angemessen und gewünscht ist. Das gewohnte eigene zu Hause muss noch nicht aufgegeben werden. Von 8-16 Uhr wird eine Tagesbetreuung angeboten, die von qualifizierten Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern durchgeführt wird.
Von welcher Betreuung sprechen Sie?
Monika Funk: Es werden therapeutische, psychosoziale und pflegerische Versorgung und Begleitung in Gemeinschaft angeboten, die individuell an die Bedürfnisse des Gastes angepasst sind. Daneben sind gemeinsame Mahlzeiten, die Nutzung des Ruhebereichs sowie verschiedene Freizeitmöglichkeiten Teil des Angebotes. Auch das Pflegebad im Hospizzentrum steht den Gästen zur Verfügung.
Wer kann in die Einrichtung aufgenommen werden?
Monika Funk: Das Caritas Tageshospiz ist eine Einrichtung für Menschen jeden Alters, die an einer schweren lebensverkürzenden und fortschreitenden Erkrankung leiden und noch zu Hause leben können und wollen. Sie müssen mobil bzw. transportfähig sein und eine ärztliche Verordnung für eine teilstationäre Hospizversorgung haben.
Wer trägt die Kosten für den Aufenthalt?
Monika Funk: Die Krankenkassen übernehmen den größten Teil der Kosten für den Aufenthalt. Den restlichen Anteil erbringt das Caritas Tageshospiz durch Spenden und Zuwendungen.
Wo befindet sich das Tageshospiz?
Monika Funk: Die Räume des Tageshospizes befinden sich im Erdgeschoss des Caritas Hospizzentrums Mutter Teresa.
(Interview: Thomas Müller, Caritas Pressestelle Erfurt)