Monika Funk (l.) im Kreis der Mitarbeitenden © Caritas Bistum Erfurt
1993 – also vor 30 Jahren – übernahm die Caritas in Eisenach den Fachdienst der Flexiblen Ambulanten Erziehungshilfen (FAE). Seither erhalten Familien, Alleinerziehende, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene kompetente Hilfen und Unterstützung bei familiären Problemen, Überforderungssituationen, Familienkrisen, Verhaltensauffälligkeiten oder bei Konflikten in Schule und Ausbildung. „Der Dienst in diesen drei Jahrzehnten verbindet sich mit zwei Namen, die ich auch heute gern nennen möchte: Regina und Georg Böhm. Wir danken beiden für die engagierte Aufbauarbeit und den jahrelangen Einsatz“, so Caritasdirektorin Monika Funk in ihrer Festrede zum Jubiläum. Zur FAE zählen die Sozialpädagogische Familienhilfe, die Erziehungsbeistandschaft und die Soziale Gruppenarbeit – feste Bestandteile der Kinder- und Jugendhilfe.
Schulsozialarbeit ist weiterer Baustein
20 Jahre später – im Januar 2013 wurde der Fachdienst um die Schulsozialarbeit erweitert. Seit einem Jahrzehnt ist diese Sozialarbeit in der Mosewald Grundschule sowie dem Förderzentrum Pestalozzischule im Eisenacher Norden nicht mehr wegzudenken. Beide Schulen besuchen ca. 400 Schülerinnen und Schüler. Der Stadtteil im Eisenacher Norden ist ein Brennpunktgebiet mit einem hohen Migrationsanteil und die Schülerinnen und Schüler vom Förderzentrum kommen aus dem gesamten Wartburgkreis. Die Fachdienstleitung der Erziehungshilfen und der Schulsozialarbeit übernahm 2017 Sina Zeilmann. „In guter Kooperation mit dem Jugendamt und weiteren Netzwerkpartnern begleiten, beraten, entlasten und unterstützen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Familien sowie Kinder und Jugendliche in für sie schwierigen Lebensabschnitten“, so die Festrednerin. Den Zugang zu den Erziehungshilfen erhalten die Familien über das Jugendamt mit hoher Flexibilität. So können mögliche Hilfen schnell erfolgen. Im Durchschnitt werden pro Jahr 30 Familien mit ca. 100 Familienmitgliedern intensiv begleitet.
Gute Vernetzung wichtig
Beide Dienste der Caritas wissen sich im „Reigen“ vielfältiger Sozialdienste in der gesamten Region Südthüringen gut eingebettet. An den vier Standorten der Region: Eisenach, Gotha, Meiningen und Suhl gibt es inzwischen acht Fachdienste mit 36 Mitarbeitenden unter der Regionalleitung von Johannes Kinder. „Vernetzung untereinander“ – sei dafür nicht nur ein Schlagwort unserer Zeit, sondern gewollt und unverzichtbar, so die Vorstandsvorsitzende. Inzwischen hat sich in jeder Caritasregion – es gibt noch Nord- und Mittelthüringen – ein eigenes Profil mit eigenen Schwerpunkten herausgebildet. Ein so groß ausgebauter Dienst der ambulanten Erziehungshilfen ist ein Schwerpunkt der Caritasarbeit in Südthüringen.
Caritas fordert Korrektur der Sparpläne
„Jedes Kind braucht eine Zukunft“ war das Motto des diesjährigen Weltkindertages, den wir in der vergangenen Woche begangen haben.Monika Funk weiter: „Natürlich brauchen Kinder Fürsorge, Bildung, Schutz und Stärkung, damit sie ihren Weg in eine gute Zukunft gehen können. Vor allem aber gilt: Unsere Zukunft braucht jedes Kind. Deshalb ist es zukunftsvergessen, im Bundeshaushalt tiefe Einschnitte gerade da vorzunehmen, wo es um die Förderung von Kindern und Jugendlichen geht, kommentierte unsere Caritas-Präsidentin die Situation vor dem Hintergrund der geplanten Einsparungen im Haushalt des Bundesfamilienministeriums. Hier fordert die Caritas eine Korrektur der Sparpläne in der Kinder- und Jugendhilfe und warnt eindringlich vor den sozialen Folgen in unserem gesamten Land – auch in Thüringen.“ Abschließend dankte Monika Funk allen Mitarbeitenden für den kompetenten Dienst und die engagierte Begleitung in den vielen Jahren am Standort Eisenach. „Ich danke der Kirchgemeinde und Pfarrer Dr. Bock herzlich dafür, dass wir uns in der Gemeinde Zuhause wissen und auf Unterstützung und Hilfe bauen können. Ich bin überzeugt, dass wir als Caritas diese Beheimatung in der Pfarrgemeinde brauchen. Die Verbindung bereichert beide Seiten. Alle Verantwortungsträger in der Gesellschaft bitte ich, diesen wichtigen Dienst der Caritas weiterhin mit Wohlwollen und Engagement zu unterstützen und zu begleiten“, so die Vorstandsvorsitzende abschließend.