Bereits seit Sommer 2024 bietet das stationäre Caritashospiz Mutter Teresa mit 13 Plätzen eine umfassende palliativpflegerische, palliativmedizinische und psychosoziale Betreuung. „Die Einrichtung erfreut sich seither großer Nachfrage und Bekanntheit weit über die Grenzen des Eichsfeldes hinaus“, sagt Leiterin Bettina Hünermund.
Mit dem neuen Tageshospiz stehen nun zusätzlich acht teilstationäre Plätze zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Menschen mit fortschreitenden, unheilbaren Erkrankungen, die weiterhin zu Hause leben, aber tagsüber professionelle Unterstützung und Begleitung benötigen. „Das Tageshospiz schließt die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Hospizversorgung. Es bietet eine spürbare Entlastung für Angehörige und schafft für die Betroffenen eine sinnstiftende Tagesstruktur“, erklärt Philipp Nitsche, kommissarischer Caritasdirektor im Bistum Erfurt.
Thüringens Sozialministerin Katharina Schenk betonte die Bedeutung des neuen Angebots: "Das Caritas Hospizzentrum Mutter Teresa steht für gelebte Menschlichkeit, Fürsorge und Hoffnung. Mit dem Tageshospiz wird die bestehende Hospiz- und Palliativversorgung um ein bedeutsames Angebot ergänzt: Es ermöglicht schwerkranken Menschen ein hohes Maß an Selbstbestimmung, ohne ihr vertrautes Umfeld ganz aufgeben zu müssen - und es entlastet zugleich ihre Angehörigen. Mein Dank gilt allen, die dieses Haus möglich gemacht haben. Das Land Thüringen steht klar an der Seite einer würdevollen und bedarfsgerechten Versorgung - denn die Würde des Menschen zu achten und zu schützen, gilt bis zuletzt."
Voll ausgestattete Küche für die gemeinsamen Mahlzeiten© Ralf Gerard
Zwischen 8 und 16 Uhr erhalten die Gäste eine individuell abgestimmte Betreuung durch ein multiprofessionelles Team sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Neben pflegerischer und medizinischer Versorgung umfasst das Konzept gemeinsame Mahlzeiten, therapeutische Angebote, kreative Aktivitäten, Rückzugsräume sowie Zugang zu einem hauseigenen Pflegebad.
Das Tageshospiz verfolgt das Ziel, Zuhause zu bewahren und gleichzeitig Gemeinschaft zu ermöglichen. Die medizinische Notwendigkeit wird durch eine ärztliche Verordnung festgestellt. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse. Der verbleibende Anteil wird durch Spenden und Zuwendungen finanziert. Mit der Eröffnung des Tageshospizes geht das Caritas Hospizzentrum Mutter Teresa einen weiteren Schritt in Richtung ganzheitlicher, wohnortnaher und menschlicher Versorgung am Lebensende.
Der Tag begann mit einem festlichen Gottesdienst in der St. Gerhardkirche mit dem Erfurter Weihbischof Dr. Reinhard Hauke. Es folgte eine Feststunde mit Grußworten von Thüringens Sozialministerin Katharina Schenk und Landtagspräsident Dr. Thadäus König, der die Bedeutung des Tageshospizes wie folgt würdigte: "Sterben ist Teil des menschlichen Lebens. Wer für die Menschenwürde eintritt, dem ist auch ein Sterben in Würde ein wichtiges Anliegen. Hospize wie das Hospizzentrum Mutter Teresa mit dem ersten Tageshospiz Thüringens sind Orte, die sich diesem Auftrag widmen. Sie machen Thüringen zu einem lebenswerten Freistaat, denn sie bieten eine Gemeinschaft an, die niemanden mit einer nicht heilbaren Erkrankung allein lässt. Mein Dank gilt den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Hospizbereich."
Im Anschluss erfolgte die Segnung des Tageshospizes, bevor ab 13.00 Uhr alle Interessierten zum "Tag der offenen Tür" eingeladen waren.