Caritas Mitarbeitende mit Regionalleiter Johannes Kinder (r.)Veronika Gerisch
Bereits 2009 wurde der Grundstein für diesen Caritas-Fachdienst in Eisenach gelegt. Die Zielgruppe waren Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Menschen mit Duldung. Durch eine Richtlinie zur Gewährung von Zuwendungen des Freistaats Thüringen konnte 2016 die Zielgruppe auf anerkannte Flüchtlinge und ihre Familienangehörige erweitert werden. Im Mai diesen Jahres gelang mit einer Bundesförderung eine erneute Erweiterung in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer. So konnte die Zielgruppe auf "alle Menschen mit Migrationshintergrund, die eine sichere Bleibeperspektive haben und über 27 Jahre alt sind" ausgedehnt werden. Damit stieg auch der Personalbedarf und der Umfang und das Spektrum des notwendigen Fachwissens der Mitarbeitenden. Zudem stellte dies eine räumliche Herausforderung dar.
Von 2009 bis 2013 war die Beratungsstelle nur mit einer halben Stelle besetzt und wurde in der Alexanderstraße angeboten. Um das Raumproblem zu lösen gab es 2017 einen Umzug in die heutigen Räume, Rot-Kreuz-Weg 1. 2019 arbeiten insgesamt acht Mitarbeitende im Fachdienst an verschiedenen Standorten in Eisenach. Angeboten werden offene Sprechstunden und Beratung und Betreuung mit vereinbarten Terminen.
Durch die erweiterte Zielgruppe haben sich auch die Schwerpunkte der Beratung in den vergangenen Jahren verändert. Da die Ratsuchenden bis 2015 nur Menschen mit unsicherem Aufenthalt waren, bewegten sich die meisten Anfragen um Themen wie Erstorientierung, Ankommen, Aufenthaltssicherung oder Leistungsbezug nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Seit 2016 hat sich in Deutschland hingegen der Anteil der Ratsuchenden mit sicherem Aufenthalt erhöht. Demzufolge beziehen sich heute die meistens Fragen der Ratsuchenden in der Beratung auf Themen wie Sicherung vom Aufenthalt, Bezug von SGB-II-Leistungen, Sprachförderung, Ausbildung, Arbeitssuche, Familienplanung, Familiennachzug, Trennung, Pflege und Tod.
Caritas Abteilungsleiter Christian Maschke und Regionalleiter Johannes Kinder bedankten sich in den Grußworten bei der Stadtverwaltung Eisenach für das entgegengebrachte Vertrauen sowie bei allen Mitarbeitenden der Asyl- und Flüchtlingssozialberatung für ihren steten Einsatz und ihr Engagement in diesem herausfordernden Arbeitsfeld. Eisenachs Sozialdezernent Ingo Wachtmeister brachte in seinem Grußwort die hohe Wertschätzung für die Arbeit des Fachdienstes zum Ausdruck und betonte den wichtigen Beitrag zur Integration der Zugewanderten in der Stadt.
Nach der Vorstellung über die Geschichte und Arbeit des Dienstes durch Fachdienstleiterin Shradha Thapa-Schmidt hielt die systemische Supervisorin und Mediatorin Agalai Hörning einen Vortrag zum Thema "Kommunikation, Beziehungen und Missverständnisse" mit Blick auf die Sprachbarrieren der Ratsuchenden. Dabei wurde unter anderem auf die verschiedenen Aspekte der Kommunikation und deren Einfluss auf die Beziehungen und ihren Beitrag zur Entstehung von Missverständnissen hingewiesen.
Shradha Thapa-Schmidt/cpd