Die Gruppe von schauspielernden Schülern mit ihren Dozenten und Referenten von missio und aus Fulda.© Marlen Helms, missio/ cpd
Auf die Schülerinnen und Schüler kam unter der Leitung einer Theaterpädagogin die Auseinandersetzung mit Repressalien zu, denen Menschen in anderen Ländern ausgeliefert sind, wenn sie ihren Glauben leben möchten. Während in Deutschland die Religionsfreiheit grundsätzlich als Selbstverständlichkeit erlebt wird, sollten die Schüler erfahren, vor welchen Hintergründen in anderen Ländern verschiedene Beschränkungen existieren. Der Fokus lag beispielhaft auf den Ländern Irak, Pakistan und Nordkorea. Zudem sollte die Auseinandersetzung mit nicht verhandelbaren Werten einen Schwerpunkt bilden sowie die Überlegung, welche Risiken der Einzelne für diese Werte auf sich zu nehmen bereit wäre, so Schulleiterin Christiane Kirschner. "Wir wollen eine Brücke zu Menschen schlagen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden", ergänzte Friederike Stratmann, die auch für die Schulpastoral zuständig ist.
Im Rahmen der Fächer Darstellendes Spiel und Religion erarbeitete die Theaterpädagogin Jessica Stukenberg und die Kulturwissenschaftlerin Jette Albrecht aus Fulda an den Projekttagen das Stück mit den Jugendlichen. Mit missio-Materialien, Interviews zur Religionsfreiheit im eigenen Umfeld und Befragungen von Gästen aus den Beispielländern erfolgte eine inhaltliche Auseinandersetzung.
In Übungen wurden Grundlagen im Theaterspiel vermittelt. Das Projekt endete mit der Aufführung eines halbstündigen Theaterstücks mit einer Mischung aus Schattenspiel, Gesprächsrunden, Aktion und Textbausteinen. Dazu waren neben Eltern und Verwandten auch weitere Schüler und Besucher eingeladen.
Einen Zugang zum Thema fanden die Teilnehmenden über allgemeine Menschenrechte und persönliche Betroffenheit. Zum Finale des Stücks ließen die jungen Leute eine Mauer aus Kartons einstürzen, zusammengesetzt aus Worten wie "Verfolgung", "Diskriminierung", "Haft", "Geldstrafe" oder "Mord"; Dinge, die Menschen in Ländern treffen, wo Religions- und Meinungsfreiheit stark eingeschränkt sind. Gemeinsam sangen sie zum Abschluss: "Die Gedanken sind frei" und es entbrannte in großer Wertschätzung für die Botschaft des Stücks und die gekonnte künstlerische Umsetzung tosender Applaus.
© Marlen Helms, missio/ cpd