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Misereor stellte 2018 Menschen in Indien in den Mittelpunkt der Fastenaktion. Zum Beispiel Bauarbeiter, Straßenverkäufer und Obdachlose in Bihar. Diese Menschen werden von der MISEREOR-Partnerorganisation Jan Kalyan Gramin Vikas Samiti (JKGVS - Vereinigung für Wohlfahrt und Ländliche Entwicklung) unterstützt, ihre Rechte und Interessen selbst zu vertreten. Dhanajay Kumar (34) gehört der Organisation JKGVS seit 11 Jahren an. Der Computer-Experte mit einem Bachelor-Abschluss in Geografie sieht seine Berufung und seinen Schwerpunkt in der sozialen Arbeit, bei der er sich auf die Verteidigung der Rechte von Straßenhändlern spezialisiert hat. Dazu gehört vor allem deren ordnungsgemäße Registrierung bei den Behörden. Früher wurden viele von ihnen von der Polizei von ihren Standplätzen vertrieben oder mussten Bestechungsgeld bezahlen, um arbeiten zu dürfen. Der Bundesstaat Bihar gehört zu den ärmsten Landesteilen Indiens. Bei seiner Visite in der Erfurter Caritas stellte die Leiterin Franziska Schwabe verschiedene Dienste, Selbstverständnis und Arbeitsweise vor. Im Anschluss besuchte er den Tagestreff und das Jugendhaus Erfurter Brücke. In Gespräch und Austausch erläuterte Dhanajay Kumar die Sozialarbeit in seinem Heimatland.
Hintergrund: Misereor
Misereor ist das Hilfswerk der katholischen Kirche für Entwicklungszusammenarbeit. 1958 gegründet, führte es in diesem Jahr seine 60. Fastenaktion unter dem Motto "Heute schon die Welt verändert?" durch. Seit seiner Gründung hat Misereor über 107.500 Projekte mit mehr als 7 Milliarden Euro in Asien und Ozeanien, Afrika, dem Nahen Osten, Lateinamerika und der Karibik gefördert. Projekte für Gerechtigkeit und gegen Hunger, Krankheit und Ausgrenzung sowie deren Ursachen. Im Mittelpunkt steht die Hilfe zur Selbsthilfe. Gemeinsam mit einheimischen Partnern unterstützt Misereor Menschen unabhängig von ihrem Glauben, ihrer Kultur und ihrer Hautfarbe. Aktuell sind es knapp 3.000 Projekte in rund 90 Ländern. Dabei geht auch um Fortschritte im Bildungs- und Gesundheitswesen, um den Klimawandel und die Anpassung an seine Folgen, um Menschenrechte sowie nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung.