Von Holger Jakobi
Ihre Motivation ist klar umrissen: "Niemand soll alleine bleiben." Konstanze Wiederhold leitet ehrenamtlich das Team des Seniorentreffs Wigbertihof in Erfurt. Es geht um Gemeinschaft, interessante Themen, Geselligkeit, Gedächtnistraining oder um das Tanzen. Im Team wird das Programm zusammengestellt. "Wir überlegen, was wir anbieten können. Schauen, was gewünscht wird."
Breites Spektrum an Themen
Konstanze Wiederhold vom Seniorentreff Wigbertihof in Erfurt© Holger Jakobi - Tag des Herrn
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Beruf - Konstanze Wiederhold ist Lehrerin für Mathematik, Physik und Religion - überlegte sie, wie sie sich engagieren kann. Im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes arbeitet sie ein Jahr im Wigbertihof und ist geblieben. Alle, die dort Dienst tun, sind heute Ehrenamtliche. Der Seniorentreff ist ein stadtoffenes Angebot, bei dem jeder willkommen ist. Doch sind es meist Frauen, die den Weg dorthin finden. Männer tun sich schwerer. "Unsere Seniorinnen freuen sich, dass sie bei uns zu Hause sein können. Sie schätzen die Möglichkeiten zur Begegnung und die Anregungen, die sie bei uns erhalten. Wobei das Themenspektrum groß ist. Es reicht von Informationen über die Sicherheit - vermittelt von der Polizei -, Reiseberichte, Vorträge zur Kunstgeschichte bis hin zu Tipps für den ganz normalen Alltag. Dankbar ist Konstanze Wiederhold über die vielen Mitstreiter, die helfen, die Themen kompetent abzudecken.
Insgesamt hat der Seniorentreff Wigbertihof an drei Tagen in der Woche geöffnet. Dienstag trifft sich die jüngere Seniorengruppe, mittwochs wird am Vormittag zum Tanz eingeladen, am Nachmittag hat das Themencafé geöffnet und am Donnerstag ist Zeit für Spiele, Fitness im Alter und Gedächtnisspiele. Grundlage dafür ist der Kurs "Lebensqualität im Alter" (LimA), der von Alfred Kulle in seiner Zeit als Seniorenseelsorger angeboten wurde - Konstanze Wiederhold hat ihn absolviert. LimA ist ein Kursangebot kirchlicher Seniorenarbeit. Ziel ist die Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit im höheren Lebensalter.
Konstanze Wiederhold - die zusammen mit ihrem Ehemann der geistlichen Gemeinschaft Marriage Encounter angehört - die Orientierung am Kirchenjahr im Programm wichtig. So gibt es beispielsweise in der Fastenzeit keinen Kuchen. Eine Entscheidung, die von den nichtglaubenden Seniorinnen und Senioren mitgetragen wird. Auch der Advent, Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind feste Bezugspunkte in der Gestaltung des Programms. Dazu kommen jährliche Ausfahrten mit dem Bus. Ziele waren unter anderem Waltershausen, Quedlinburg oder das Eichsfeld.
Suchen, was passt und was gut tut
In ihrer Arbeit machte Konstanze Wiederhold die Erfahrung, dass sich die Frauen und Männer im Alter feste und verlässliche Ansprechpartner wünschen. Die Senioren wollen ernst genommen und in die Gestaltung einbezogen werden. Ebenso wichtig ist ein breites Angebot. Froh ist Konstanze Wiederhold darüber, dass ein fester Stamm dem Treff die Treue hält. Mal sind viele da, mal interessiert das Thema nur einige. "Ich denke, es ist in Ordnung, wenn zu einer Veranstaltung mal weniger Leute kommen. Jeder muss schauen, was tut mir gut, wo geht es mir gut." Auch versteht sie den Wigbertihof nicht als Konkurrenz zum Hugo-Aufderbeck-Seminar, das Bildungsarbeit für Seniorinnen und Senioren anbietet.
In ihrem Ehrenamt ist der Glaube für Konstanze Wiederhold sehr wichtig. "Es geht um den Nächsten. Das macht einfach Freude. Zudem bieten die Begegnungen immer eine Gelegenheit, vom eigenen Glauben zu erzählen. Es geht darum, Menschen an dem teilhaben zu lassen, was im Leben trägt.
Pressemitteilung vom 08.09.2019 im Tag des Herrn.
Mit freundlicher Genehmigung des St.Benno-Verlages Leipzig, www.tag-des-herrn.de, Redaktion Tag des Herrn, katholische Wochenzeitung.
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