Der Erfurter Augustinerpater Jakob (rechts im Bild) segnete die neuen Räume.© Caritas Erfurt
Der Erfurter Augustinerpater Jakob segnete die neuen Räume.
Die Ursachen von Abhängigkeiten seien oft vielschichtig und vernetzt. Eins bedinge das andere. Zutreffend beschreibe das Bild einer "Spirale" die Gesamtsituation, so der Thüringer Caritasdirektor. Menschen gerieten in ein Strudel mit noch mehr Abhängigkeiten und am Ende stünden Ausgrenzung, Einsamkeit oder Armut - selbst bis zum Verlust der eigenen Wohnung, sagte Langer in seinem Grußwort. Die Caritas setze sich mit dem Jahresthema 2018 bundesweit dafür ein, dass es allen Menschen möglich sein müsse, angemessenen Wohnraum zu behalten, bzw. zu finden - denn, keine Wohnung hieße: keine postalische Adresse, keine Arbeit, kein Einkommen, kein Konto… und oft gescheiterte Beziehungen durch Suchterkrankungen und deren Folgen. In diesem Kontext komme der präventiven Arbeit der Caritas eine große Bedeutung zu und dies mit spürbaren Erfolgen. 2018 stelle die Caritas die Frage nach dem gesellschaftlichen Miteinander in unserem Land. Ein Miteinander der Generationen, der Menschen mit und ohne Handicap, von gesunden, kranken oder alten Menschen, von Leistungsstarken und Schwächeren. Gerade die Mitsorge, dieses Für- und Miteinander trage unsere Gesellschaft und mache das Zusammenleben für alle wertvoll, appellierte der Caritaschef.
Bereits 2016 konnte die Caritas auf 25 Jahre Suchthilfezentrum in Erfurt zurückblicken. Damals noch am alten Standort am Buchenberg. Suchtberatung und Eingliederungshilfe waren schon immer ein wichtiger Teil der Arbeit der Caritas in Erfurt. In anderen Strukturen leistete der katholische Wohlfahrtsverband auch lange vor 1991 Hilfe für suchtkranke Menschen. Heute nutzen jährlich gut 450 Menschen die vielfältigen Suchthilfe-Angebote, dazu kommen die Begleitung der Angehörigen und die präventive Arbeit.
Es sei gut, sagte Langer, dass dieser Dienst sich eingebunden weiß in die vielfältigen anderen Caritasdienste in der Thüringer Landeshauptstadt. Sie reichten vom Tagestreff - der 365 Tage im Jahr geöffnet hat mit Streetwork und niederschwelliger Sozialberatung - bis hin zu den mannigfaltigen Angeboten caritativer Sozialdienste.
Das Suchthilfe-Zentrum S13 hält ein weites Spektrum von Suchthilfeangeboten vor: Im Bereich Beratung und Behandlung (Werner-Seelenbinder-Straße 14) finden Abhängigkeitskranke, von Abhängigkeit bedrohte Menschen sowie deren Angehörige vielfältige Unterstützung im Rahmen von Einzel- und Gruppengesprächen. Im Ambulant betreuten Wohnen (weiterhin am Standort Schulzenweg 13 in Erfurt-Melchendorf) werden Menschen unterstützt, die durch den fortgesetzten Missbrauch von Suchtmitteln erheblich in ihrer Teilhabe eingeschränkt sind und einen erhöhten Hilfebedarf aufweisen. Streetwork und niederschwellige Suchtberatung erreicht suchtkranke Menschen in ihren alltäglichen Lebensbezügen, findet aber auch in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und auf Entzugsstationen statt. Als wichtiger Teil des Selbstverständnisses der Caritas Suchthilfe in Erfurt wird schließlich die Unterstützung von Selbsthilfe-Initiativen verstanden, wobei hier insbesondere das Café Bohne im Schulzenweg zu nennen ist.
Kontakt: Caritas Suchthilfe-Zentrum S13 (Beratung) Werner-Seelenbinder-Straße 14 in 99096 Erfurt. Tel.: 0361/21658460, E-Mail: s13-ef@caritas-bistum-erfurt.de, www.caritasregion-mittelthueringen.de