Wenn das Geld knapp ist, sind diese Angebote für viele Menschen eine Möglichkeit Konsumgüter zu kaufen. Wird diese Möglichkeit häufig genutzt, sei es leicht, den Überblick zu verlieren. Jeder Ratenkauf werde separat eingezogen, es sei nahezu unmöglich, eine Aufstellung über alle abgeschlossenen Zahlungsvereinbarungen zu bekommen. Direktzahlmöglichkeiten fehlen oft.
In den Beratungsstellen tauchen so Ratsuchende mit unzähligen Ratenzahlungen und Forderungen der Dienstleister auf, der Überblick sei verloren gegangen. Informationen über Forderungen seien schwer zu bekommen, die Kommunikation funktioniere oft nur über eine App. Gibt der Zahldienstleister seine Forderung zum Forderungseinzug an ein Inkassounternehmen ab, sei dies mit zusätzlichen hohen Kosten verbunden. Das Risiko, den Überblick zu verlieren und in eine Schuldenfalle zu geraten, sei bei diesen Angeboten extrem hoch, so die Meinung des Teams um Silke Schwab. Für betroffene Haushalte sei es wichtig, wieder einen Überblick über die finanzielle Situation zu bekommen. Dazu dient in erster Linie eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben, um dann eine gute Budgetplanung erstellen zu können. Daher fordert die Caritas neben einer finanziellen Allgemeinbildung von klein auf viel mehr Transparenz bei „Buy Now, Pay Later“- Angeboten.
Silke Schwab, Fachdienstleisterin der Caritas, äußert sich anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung, zu der die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) vom 10. - 14.06.2024 aufruft. Die Aktionswoche Schuldnerberatung nimmt vor allem „Buy Now, Pay Later“- Angebote ins Visier. „Buy now – Inkasso später“ lautet das Motto der Aktionswoche. Viel zu viele, auch junge Menschen, unterschätzen das Risiko, das von scheinbar so verlockenden Angeboten ausgeht, jetzt etwas im Internet zu bestellen und es später zu bezahlen.