Brand im alten Schlachthof – Obdachlose verlieren letzte Zuflucht
Am 17. Juni ist im alten Schlachthof in Erfurt ein verheerender Brand ausgebrochen. Das Gebäude, das seit Jahren als notdürftiger Schlafplatz für viele obdachlose Menschen in der Stadt diente, ist vollständig zerstört. Was ohnehin schon wenig war, ist jetzt gar nichts mehr: Schlafsäcke, Kleidung, persönliche Habseligkeiten – alles ist in Flammen aufgegangen. Für viele Menschen ohne festen Wohnsitz war der alte Schlachthof einer der letzten Rückzugsorte in der Domstadt. Die Ruine war nicht sicher, nicht offiziell geduldet – aber sie war da. Jetzt stehen die Betroffenen buchstäblich vor dem Nichts. Die Lage für Erfurts Obdachlose ist dramatisch.
„Der Verlust dieser Zuflucht trifft die Menschen hart, die ohnehin ganz unten sind. Sie hatten nicht viel – aber sie hatten wenigstens ein Dach über dem Kopf. Jetzt fehlt selbst das“, erklärt Philipp Nitsche, komm. Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Erfurt e.V.
Die Caritas betreibt den Tagestreff in der Regierungsstraße. Die Einrichtung bietet täglich warme Mahlzeiten, einen geschützten Raum sowie soziale Beratung. Die „Suppenküche“ ist Anlaufstelle für rund 100 Menschen in Not, jeden Tag. Auch Bedürftige können sich an die Mitarbeitenden vor Ort wenden, um benannte Sachspenden zu erhalten.
Doch die Kapazitäten der Caritas sind begrenzt.
Deshalb bittet sie die Bevölkerung eindringlich um Unterstützung:
Wir benötigen jetzt dringend Schlafsäcke, Isomatten, Kleidung und Hygieneartikel.
Und wir brauchen finanzielle Hilfe, um gemeinsam mit den Menschen einen Weg aus der Hoffnungslosigkeit zu finden.
Spendenkonto:
Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V.
IBAN: DE45 3706 0193 0000 4194 19
Verwendungszweck: Obdachlose Erfurt
Jede Spende zählt. Jeder Euro hilft.
Jeder Mensch verdient ein Leben in Würde – auch ohne Adresse.