Projekt EULE
Im Rahmen der ESF-Schulförderrichtlinie, die durch den Freistaat Thüringen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds umgesetzt wird, entwickeln sich neue Perspektiven für Schüler/-innen, welche aktuell schlechte Voraussetzungen für das Erreichen eines qualifizierenden Schulabschlusses aufweisen. Die Teilnahme an Maßnahmen, die Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit erhöhen, wird ihnen somit ermöglicht. Das ESF-Projekt EULE wurde 2015 konzeptionell erdacht und existiert seit 2016 als Maßnahme an den beiden o.g. Schulen in Erfurt.
Hinter dem Projektnamen verbergen sich diese zentralen Ziele:
E igeninitiative, die bei den Teilnehmer/-innen im Rahmen des Projekts geweckt werden soll,
U nterstützung durch diverse Methoden, mit denen sie ihre persönlichen, sozial-
kommunikativen, methodischen und fachlichen Kompetenzen fortentwickeln,
L ernfreude, die durch positive Erfahrungen im Projekt gebahnt wird,
E rfolg, welcher am Ende der Teilnahme steht und zu einem qualifizierenden Schulabschluss
beiträgt.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und das Ziel zu erreichen, jede/-n Teilnehmer/-in hin zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten, gibt es folgende in Zusammenhang stehende Einzelprojekte:
- Individuelle Lernhilfen: Die Schüler/-innen werden in Einzelgesprächen kontinuierlich dabei unterstützt ihre eigenen Ziele in Bezug auf ihre Kompetenzentwicklung zu erreichen. Sie formulieren Ziele und kontrollieren mit Unterstützung des Pädagog/-innen-Teams ihren persönlichen Fortschritt.
- Kompetenztraining: In festen Gruppen werden die Schüler/-innen wöchentlich in ihren sozialen und persönlichen Kompetenzen gefördert. Integriert in den Schulalltag werden so ihre Konzentrationsfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit trainiert.
- Lerngruppen: Dieselben Schüler/-innengruppen werden auch beim Erwerb von spezifischen Sach- und Methodenkompetenzen unterstützt. Dabei wenden sie neue Lernstrategien an und verändern fächerübergreifend kontinuierlich ihr Lernverhalten.
- Projekttage: Im Abstand von fünf Schulwochen finden vormittags an Lernorten außerhalb der Schule Projekte statt, die die Schüler/-innen mitplanen und umsetzen. Bei der Organisation eines Kinoabends üben sie beispielsweise verschiedene sachliche, persönliche und soziale Kompetenzen und sehen im Ergebnis ihren Lernerfolg.
- Nachschlag: freiwilliges Zusatzangebot individueller Förderung wöchentlich in der Kleingruppe am Nachmittag im Jugendhaus zur Nachbereitung von Unterrichtsinhalten, zum Üben, zur Assistenz bei Hausaufgaben oder in der Vorbereitung auf Vorträge, Klassenarbeiten und Co. Hierbei wird ein enger Austausch mit den angebundenen Fachlehrer/-innen gepflegt, um den individuellen Lernfortschritt und Unterstützungsbedarf eines/-r Teilnehmer/-in abzubilden.
Die Schüler/-innen nehmen an allen Einzelprojekten, in der Regel mindestens über ein Schulhalbjahr teil. Eine langfristige Begleitung von Klasse 7 bis 9 stellt dabei den Idealfall der pädagogischen Arbeit dar. Im Rahmen der Maßnahme werden Materialien entwickelt und erprobt, welche die Erfolge der Einzelprojekte sichern und nachhaltig nutzbar machen. Sie stehen dem Schulpersonal im Anschluss an die Projektförderung weiterhin als Hilfsmittel zur individuellen Förderung zur Verfügung.
In den ganzheitlichen Arbeitsansatz der Maßnahme werden auch Eltern und Lehrer/-innen einbezogen. Mit einem breiten Spektrum an Aktivitäten werden die Eltern der Teilnehmenden dabei im Einzelprojekt Elternarbeit angesprochen. Es erzeugt Transparenz und dient der Beratung, um die Jugendlichen durch informierte Eltern als Partner/-innen des Pädagog/-innen-Teams dabei zu unterstützen, Inhalte und persönliche Ziele aus dem Projekt Zuhause und in den Schulalltag besser zu übertragen. Ebenfalls arbeitet das Pädagog/-innen-Team mit der Schulleitung, Lehrkräften, Schulsozialarbeiter/-innen und Sonderpädagog/-innen im Rahmen des Einzelprojektes Projektbezogene Reflexion regelmäßig zusammen, um mit Blick auf die Teilnehmer/-innen Inhalte, Entwicklungen und Herausforderungen zu bestimmen und das Angebot der Maßnahme kontinuierlich am aktuellen Bedarf aller Beteiligten anzupassen. Halbjährlich wird dabei auch ein bereits im Projekt mit Lehrkräften entwickeltes Anamneseinstrument zur Schüler/-innenselbsteinschätzung und zur Einschätzung durch ihre Lehrer/-innen durchgeführt, um Entwicklungen, Erfolge und neue Herausforderungen in der bzw. für die Projektarbeit abzubilden. Die Ergebnisse werden in der Projektbezogenen Reflexion vorgestellt und diskutiert.
Im Projekt sind zwei pädagogische Mitarbeiter/-innen des Jugendhauses "Erfurter Brücke" mit 2,0 VbE beschäftigt. Des Weiteren ist es möglich fachkundige Unterstützung von Dolmetscher/-innen und Honorarkräften einzusetzen. Es wird bis zum 31.10.2021 gefördert.
Erfolgreich kooperieren wir im Projekt EULE mit der Handwerkskammer Erfurt. Diese betreut an beiden Schulen das Projekt "Mit dem Handwerk zum Schulabschluss".
Für weitere Fragen zum ESF-Projekt "EULE" stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.