.... Wie sollen wir die letzte Lebensphase regeln für den Fall, dass am Lebensende krankheitsbedingt selbstständig keine Entscheidungen mehr getroffen werden können? Die Caritas Trägergesellschaft "St. Elisabeth" (CTE) hat auf diese Situation reagiert und bietet in den Einrichtungen in Nordhausen, Eisenach, Bad Langensalza und Erfurt das Modell der "Gesundheitlichen Vorsorgeplanung" (Advance Care Planning) an.
Das Modell "Advance Care Planning" (ACP) wird im deutschsprachigen Raum oft mit "vorausschauender Vorsorgeplanung" übersetzt. In einer gemeinsamen Entscheidungsfindung mit der betroffenen Person, deren Angehörigen und den behandelnden Ärzten, wird ein Vorausplan für die letzte Lebensphase festgelegt. Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner sind dabei handlungsleitend.
In einem strukturierten, persönlichen Gesprächsprozess geht es darum, dass der Bewohner selbstbestimmt über Behandlungs- Versorgungs- und Pflegemaßnahmen entscheiden kann. Er wird dabei von einer ausgebildeten ACP-Beraterin begleitet. Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und insbesondere der ACP-Beraterinnen ist es, die anvertrauten Menschen auf Grundlage des christlichen Menschenbildes achtsam und respektvoll zu begleiten und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Der CTE geht es um eine aktive, qualifizierte, ergebnisoffene und kontinuierliche Unterstützung durch qualifizierte und laufend fortgebildete ACP-Berater. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Kommunikation mit kognitiv eingeschränkten Bewohnern dar. In einem vielschichtigen Prozess soll der mutmaßliche Wille des Betroffenen festgehalten werden.
Bei Angehörigenabenden und mit Flyern informierte die Trägergesellschaft umfassend über das neue Angebot. Die Gesundheitliche Vorsorgeplanung umfasst dabei neben der Vorsorgeplanung, die Patienten- und Betreuungsverfügung und die Niederschrift der Behandlungswünsche. Dabei wurde mit dem Ethik-Zentrum Erfurt bei einem Runden Tisch ein einheitlicher Notfallbogen entwickelt, der im Fall der Fälle auch Rettungssanitätern, Notärzten und Notfallambulanzen Sicherheit über den letzten Willen des Patienten geben soll.
Die ACP Beratung wird im Rahmen einer Pilotphase bis 2021 von allen gesetzlichen Kassen mit einer pauschalen Verfügung unterstützt. Privat Versicherte Bewohner müssen mit ihren jeweiligen Kassen die Kostenübernahme klären.
Die Caritas Trägergesellschaft "St. Elisabeth" betreibt 15 Einrichtungen der Altenhilfe in Thüringen. Darin werden etwa 800 pflegebedürftige Menschen von 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut.
Rückfragen an: Gundekar Fürsich, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft "St. Elisabeth" gGmbH, Erfurt; Tel.: 0361 / 43021645