ESF-Projekt "Anker" an der Regelschule Weimar-Schöndorf
Das ESF-Projekt ANKER stellt gemäß ESF-Schulförderrichtlinie und des Operationellen Programms der Förderphase 2014-2020 ein Angebot zur Senkung der Schulabbrecher_innenquote an der Regelschule Weimar-Schöndorf dar. Das Angebot besteht im Zeitraum 01.08.2021 bis 31.07.2022. Verantwortlich für die Umsetzung des Projektes ist der Träger Caritasverband für das Bistum Erfurt e.V. innerhalb dessen seine Einrichtung Caritasregion Mittelthüringen das Projektteam aus dem Jugendhaus Erfurter Brücke, Regierungsstraße 37, 99084 Erfurt organisiert.
Der Eigenname ANKER steht metaphorisch für das Bemühen um die Bedürfnisse der Zielgruppe. In der pädagogischen Arbeit mit schulverweigernden Jugendlichen liegt ein Arbeitsfokus auf Sicherheit und Stabilität schaffen, Orientierung bieten und Vertrauen für Veränderungen aufbauen. Zusätzlich ist der Anker auch ein christliches Symbol für Hoffnung und Zuversicht, welche in der Haltung gegenüber den Teilnehmer_innen stets mitschwingen.
ANKER kann dabei auch als Akronym stehen und wichtige Prinzipien und Haltungen der Arbeit des Angebotes verdeutlichen:
A - Den Anfang zu wagen ist häufig der schwierigste Schritt im Veränderungsprozess
N - Neugier wecken für andere Betrachtungsweisen sowohl bei Schüler_innen als auch
Lehrer_innen
K - Kreative, ungewöhnliche Lösungen erarbeiten
E - Energie sammeln durch Empowerment für von Diskriminierungserfahrungen betroffene Jugendliche
R - Relevanz erzeugen, d.h. Verantwortung für eine gelingende Gestaltung des eigenen Lebensweges übernehmen.
Das Projekt bietet insgesamt vier Einzelprojekte für Jugendliche der 7. - 9. Klassenstufe an:
(1.) Eine wöchentliche Offene Sprechstunde - "OPEN". Die pädagogischen Fachkräfte der Schule halten Schüler_innen an; aber auch die Schüler_innen selbst haben, von sich aus, die Möglichkeit, an einem festgelegten Tag in der Schulwoche dieses Projektangebot zur Krisenintervention und Lernunterstützung zu nutzen. Die im Kontakt mit dem_der Schüler_in sich ergebenden weiteren Anliegen und Aufträge werden dann, im Einverständnis, in einem Zusatztermin im (2.) Einzelprojekt "Beratung" prozesshaft bearbeitet. Ein weiteres (3.) Einzelprojekt besteht aus Aufsuchender Arbeit und Kleingruppenangeboten, die gemeinsam unter der Bezeichnung "Hafen" angeboten werden. Dieses Einzelprojekt richtet sich als Kontakt- und Beratungsangebot an schuldistanzierte Jugendliche, die durch reguläre Maßnahmen in der Schule nicht mehr erreicht werden können. Ein_e pädagogische_r Mitarbeiter_in ist dazu an vier Tagen pro Woche verfügbar, um Kontakt zu schuldistanzierten Jugendlichen herzustellen sowie in Kleingruppen Herausforderungen des aktuellen Schulbesuchs zu bearbeiten und für eine reguläre Teilnahme am Unterricht zu motivieren.
Ebenfalls sieht ANKER ein Einzelprojekt vor, das sich nicht direkt an Schüler_innen richtet, sondern Rahmenbedingungen schafft, die den Schulabsentismus eindämmen und Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit fördern. Dies ist das (4.) Einzelprojekt "Brücken bauen" zur Netzwerkarbeit. "Brücken bauen" hat zum Ziel, eine aktive Vernetzung der Schule zu bestehenden Hilfsangeboten wie Sprach- und Kulturmittler_innen, Migrationsberatung, Honorarkräften, Ehrenamtlichen für Elternarbeit und als Patenschaften für Jugendliche in der Freizeit, Kontakt zu weiterführenden Hilfen und Fachdiensten (Beratungsstellen, Jugendamt) herzustellen. Durch diese Koordination entlastet sie die pädagogischen Fachkräfte, trägt zu einer gelingenden Elternarbeit bei und vernetzt Jugendliche der Zielgruppe mit Unterstützer_innen im Freizeitbereich, die zur Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Durch die vielfältigen Impulse, die das Projekt ANKER insgesamt entwickelt, kann schließlich die Beziehungsgestaltung zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen nachhaltig, d.h. präventiv und interventionell beeinflusst werden, um Schulerfolg zu begünstigen.