Beratungsinitiative SED-Unrecht
Unser Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die in der ehemaligen SBZ/DDR Opfer politischer Repression und Verfolgung geworden sind und bis heute von den Folgen dieses Unrechts betroffen sind. Neben der Unterstützung bei der Antragstellung und Geltendmachung von Leistungen nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen besteht die Möglichkeit, im beratenden Gespräch nach Wegen des Umgangs mit der belastenden Vergangenheit zu suchen und durch bewusste Auseinandersetzung die lähmenden Erinnerungen zu befreien, die erstarrten Gefühle zu lösen und die eigene Würde wieder zu erlangen. Unser Angebot richtet sich an alle Betroffenen sowie Angehörige, Hinterbliebene und sonstige Bezugspersonen.
Die Beratungen finden zu den angegebenen Sprechzeiten oder nach persönlicher Vereinbarung an den angegebenen Dienstorten im geschützten Rahmen statt. Es besteht die Möglichkeit des Hausbesuchs. Daneben ist die Beratungsinitiative ein bis zweimal in jedem Landkreis mit einem Sprechtag vor Ort (nähere Informationen dazu in der Presse oder unter:
http://www.thla-thueringen.de/index.php/beratung/beratungstermine
Unsere Angebote:
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Antragstellung nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz zur Aufhebung rechtsstaatswidriger Gerichtsentscheidungen (z. B. Verurteilungen wegen "ungesetzlichen Grenzübertritts") sowie außerhalb eines Strafverfahrens ergangener gerichtlicher oder behördlicher Anordnungen über Freiheitsentziehung, soweit sie der politischen Verfolgung oder sonstigen sachfremden Zwecken gedient haben (z. B. die Unterbringung in einem Heim für Kinder und Jugendliche) sowie die Beantragung sozialer Entschädigungsleistungen nach erfolgter Rehabilitierung (u. a. Haftentschädigung, "Opferrente", Beschädigtenversorgung bei verfolgungsbedingten Gesundheitsschäden etc.) - Antragstellung nach dem Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz zur Aufhebung rechtsstaatswidriger Verwaltungsentscheidungen, die zu gesundheitlicher Schädigung oder einem Eingriff in Vermögenswerte oder einer beruflichen Benachteiligung geführt haben
- Antragstellung nach dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz zum Nachteilsausgleich für Eingriffe in Ausbildung oder Beruf, die der politischen Verfolgung gedient haben (z. B. Kündigung, Herabstufung, Exmatrikulation)
sowie die Beantragung der Ausgleichsleistungen nach erfolgter Rehabilitierung (u. a. Nachteilsausgleich in der Rentenversicherung, Ausgleichsleistungen für Verfolgte in besonders beeinträchtigter wirtschaftlicher Lage etc.) - Antragstellung auf Einsicht in die Stasi-Unterlagen und begleitende Beratung und Betreuung
- Unterstützung bei der Aufklärung des eigenen Schicksals sowie des Schicksals Vermisster und Verstorbener (Archivrecherchen)
- Einzelgesprächsangebote zur Verarbeitung und Integration der Verfolgungsgeschichte in die eigene Biografie bzw. Familienbiografie, zur ressourcenorientierten Stabilisierung nach erfolgter Traumatisierung und zur Wiederherstellung sozialer Kompetenzen
- Begleitung und Weitervermittlung an weiterführende medizinisch-therapeutische Fachdienste und Einrichtungen
- Angeleiteter Selbsterfahrungskurs für Menschen mit unterschiedlichsten Erfahrungen von SED-Unrecht (Flyer siehe unten)
Weitere Beratungsstellen und Informationen zur Bl unter:
http://www.thla-thueringen.de/index.php/beratung/beratungsangebote
Gefördert wird dieses Beratungsangebot durch die Thüringer Staatskanzlei und die Stiftung Aufarbeitung Berlin.